Gelesene Zeitungen, Zeitschriften und Magazine wandern als „yesterday’s news“ meist ohne Bedauern in den Papiermüll. Ein Buch – und sei es auch noch so ungewollt – auf diese Weise zu entsorgen, fühlt sich für viele Literaturfreunde dagegen wie eine Art barbarischer Akt an. Und so füllt sich ein Bücherregal nach dem anderen und gebrauchte Bücher, die man sicher nie wieder in die Hand nehmen wird, stapeln sich bald bis unter die Decke. Jugendbücher, Schulbücher, Lehrbücher aus Ausbildungszeiten, Bildbände, Geschenke und Relikte vergangener Hypes, Hobbys und Interessen sammeln sich in den unzugänglicheren Regallagen oder dem Dachboden und sind mehr Ballast als Bereicherung. Der Antiquar im Viertel ist auch nicht eben beglückt, wenn man mit einem Riesensack voll solcher Bücher bei ihm auftaucht. Hier, oder bei Amazon und eBay, lässt sich die obsolete Literatur höchstens häppchenweise mit nicht geringem Aufwand verkaufen.

Bücher verkaufen bei Regalfrei – das Re-Commerce-Portal aus Bergisch-Gladbach

Re-Commerce-Plattformen wie ReBuy, Momox-Books oder eben Regalfrei.de kaufen gleich den ganzen Schwung Buchaltlasten auf. So kann man nicht nur angesichts des freien Bücherregals erleichtert aufatmen, sondern verdient je nach Wert der gebrauchten Bücher auch noch einen ansehnlichen Geldbetrag.

Das Ankaufportal Regalfrei.de gehört zum eBook-Anbieter eBook.de (früher Libri), wird von der Public-Relations-Agentur Rönnau vertreten und ist seit Juni 2010 online. Das Konzept von Regalfrei ist denkbar einfach – ähnlich funktioniert übrigens auch ReBuy. Gleich auf der Startseite wartet ein Eingabefenster, in das man eine oder gleich mehrere ISBN von Büchern, die verkauft werden sollen, einträgt. Der Wert wird sofort ermittelt und Regalfrei macht dem Kunden ein Ankaufsangebot. Für in großer Auflage erschienene Bestseller werden allerdings häufig nicht mehr als 25 Cent geboten. Ausländische Bücher, deutsche Bücher, deren ISBN-Nummer nicht unter den 2 Millionen Nummern in der Datenbank von Regalfrei ist, und Bücher, deren Wiederverkaufswert als zu gering eingeschätzt wird, werden nicht angekauft. In solchen Fällen erscheint eine entsprechende Meldung. Wie exakt der Wiederverkaufswert eines gebrauchten Buches ermittelt wird, bleibt natürlich das Geheimnis des Anbieters.

Seit 2011 gibt es Regalfrei auch als iPhone-App. Hier kann die ISBN gleich mit der Kamera des iPhones eingelesen werden.

Bei Regalfrei gebrauchte Bücher schnell und unkompliziert verkaufen

Testbericht Buchankauf bei Regalfrei

Bücher, die von Regalfrei angekauft werden können, landen im sogenannten Warenkorb. Möchte man verkaufen, müssen die Ankaufspreise aller Titel zusammengerechnet mindestens 10 Euro ergeben. Solange der Mindestverkaufswert nicht erreicht ist, müssen weitere ISBN eingegeben werden. Bücher können auch einzeln wieder aus dem Warenkorb gelöscht werden – das kann unter anderem wichtig sein, wenn man die Ankaufspreise verschiedener Plattformen für ein Buch vergleichen möchte. Lohnen kann sich das durchaus: Mitunter schätzt die Konkurrenz den Wiederverkaufswert eines Buches ganz anders ein und unterbreitet ein entsprechend höheres Angebot. Differenzen von einigen Euro sind nicht selten.

Allgemein ist zu empfehlen, die ISBN in einer Datei zu notieren und von dort in das Eingabefenster zu kopieren. Die momentane Sitzung bei Regalfrei endet nämlich nach einer gewissen Zeit der Inaktivität automatisch – damit geht auch der gesamte Inhalt des Warenkorbs verloren. Ein registriertes Kundenkonto oder eine sonstige Möglichkeit, den Warenkorb zu speichern, gibt es bei Regalfrei nicht.

Sind alle Bücher im Warenkorb, und ist der Mindestverkaufswert erreicht oder überschritten, kann der Verkauf abgeschlossen werden. Nun müssen Adresse, E-Mail und Kontoverbindung eingegeben werden. Per E-Mail erhält man sofort eine Bestätigung, im Anhang finden sich der Paketaufkleber und der Lieferschein im PDF-Format. Beide können aber auch direkt von der Regalfrei-Webseite heruntergeladen werden.

Bei Regalfrei gebrauchte Bücher verkaufen

Regalfrei übernimmt die Versandkosten

Anschließend druckt man sich für den Versand am besten den fertig ausgefüllten und bereits bezahlten Paketaufkleber aus. Pro Paket können maximal 30 Kilogramm versandt werden. Zur Orientierung zeigt Regalfrei das Gesamtgewicht der angekauften Bücher an. Der Paketaufkleber kann beliebig oft ausgedruckt werden, sodass größere Büchermengen in mehrere Sendungen verpackt werden können.

Regalfrei bietet Kunden weiterhin die Möglichkeit, den Versand über ein beliebiges Versandunternehmen zunächst selbst zu bezahlen und zusammen mit der Gutschrift des Ankaufspreises eine Erstattung der Versandkosten zu erhalten. Für bis zu 5 Bücher erstattet Regalfrei 2,00 Euro, für 6 bis 25 Artikel 3,50 Euro und für mehr als 25 Artikel 4,00 Euro. Verglichen mit den üblichen Versandkosten für Büchersendungen, Päckchen und Pakete dürfte sich diese Option allerdings höchstens für leichte Taschenbücher lohnen.

Auszahlung des Guthabens bei Regalfrei

Ein ebenfalls auszudruckender Lieferschein gehört als Paketbeileger mit in die Sendung. Dieser Lieferschein enthält noch einmal eine Auflistung der angekauften Bücher und wird unbedingt benötigt, damit Regalfrei die Sendung zuordnen und bearbeiten kann. Nach der Ankunft in Bergisch-Gladbach wird der Zustand der Bücher kontrolliert. Sofern es keine Beanstandungen gibt, wird dem Kunden der vereinbarte Ankaufspreis gutgeschrieben. Bei Mängeln, oder wenn es sich um eine ältere Auflage handelt, kann der Ankaufspreis reduziert oder ganz einbehalten werden.

Ist die Sendung geprüft, erhält der Kunde eine E-Mail, in der ihm sein Guthaben bei Regalfrei mitgeteilt wird. Vorhandene Guthaben werden zweimal monatlich auf das beim Verkauf der Bücher angegebene Konto angewiesen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, das Guthaben an die Deutsche Kinderkrebshilfe zu spenden.

Grundsätzliches zu den von Regalfrei angekauften Büchern

Regalfrei ist kein Antiquariat. Die Plattform kauft grundsätzlich nur Bücher in der aktuellen Auflage des jeweiligen Titels. Wie bereits erwähnt, werden nur Titel angenommen, deren Nummern Regalfrei im System gespeichert hat. CDs, DVDs, ausländische Bücher und Bücher ohne ISBN werden aktuell nicht angekauft.

Außerdem gibt es natürlich Auflagen was den Zustand der gebrauchten Bücher angeht. Regalfrei akzeptiert keine Bücher mit starken Mängeln (sogenannte Mängelexemplare). So sind zum Beispiel Exemplare mit deutlichen Knicken im Einband und in den Seiten, starken Druckstellen, Rissen und erheblichen Verschmutzungen, mit Wasserschäden, stark vergilbten oder fehlenden Seiten und beschädigten Bindungen durch die Zustandsanforderungen vom Ankauf ausgeschlossen.

Im Gegensatz zu beispielsweise ReBuy dürfen die Bücher bei Regalfrei auch keinerlei Widmungen, Stempel, Eintragungen und Markierungen enthalten. In Selbstklebefolie eingeschlagene Bücher werden nicht akzeptiert, ebenso wenig Rezensionsexemplare und Buchclub-Ausgaben wie beispielsweise solche von Bertelsmann oder Bücher, die als Mängelexemplare gekennzeichnet sind (mögen sie auch noch so perfekt erhalten sein).

Erfahrungen mit Regalfrei

Beim Online-Bewertungsdienstleister ekomi.de hat Regalfrei überwiegend gute Bewertungen. Bei 922 Meinungen kommt das Ankaufportal auf eine durchschnittliche Bewertung von 4,7 von 5 möglichen Punkten. Die wenigen eher unzufriedenen Kunden bemängeln geringe Ankaufspreise, zu strenge Zustandsanforderungen, einige auch zu lange Auszahlungsfristen. Ein individueller Testbericht von kritische-seite.de kam zu dem Schluss, dass sich die von Regalfrei gezahlten Ankaufspreise am unteren Rand dessen bewegten, was bei acht verschiedenen Portalen mit einem Test-Warenkorb zu erwirtschaften war – das mag aber natürlich auch an der konkreten Buchauswahl des Testers liegen.

Sven 2. September 2014 um 15:48

Guten Tag, ich habe bei Regalfrei jetzt zum ersten Mal ein paar Bücher verkauft. Viele neuere Exemplare mit einem Alter von unter einem Jahr. Für diese Bücher gab es auch alle einen guten Betrag – etwas weniger als die Hälfte des Kaufpreises – aber für Bücher die schon etwas älter war gab es teilweise nur 2 oder 3 Euro. Dies fand ich schade und ist ein kleiner Kritikpunkt. Also neuere Bücher ja, ältere Bücher eher nicht. Könnte aber auch ein grundsätzliches Problem sein habe keinen anderen Anbieter getestet und die Preise verglichen.

Antworten

Felix 22. September 2014 um 18:02

Soooo, jetzt gebe ich auch mal meine Meinung zu Regalfrei ab.

Negativ:
– mühselige Eingabe der IBANs (weil kein iPhone)

Positiv:
– alle Bücher genommen (im Vergleich zu anderen Anbietern)
– guter Preis wurde ausgezahlt

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